Olympia in Paris: Wie grün kann Olympia sein?

Paris hat in seiner Olympiabewerbung besonderen Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. In allen Bereichen der Organisation will man auf das Klima achten. Doch wie passt das zu einem solchen Mega-Event?

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Durch die grünen Kronen mehrere Laubbäume, sieht man einen Fuß des Eiffelturms.

Paris hat sich in den letzten Jahren verändert. Der Wandel zu einer Stadt mit mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer gleicht einer kleinen Revolution. Jahrzehntelang war die Stadt auf den Autoverkehr ausgerichtet. Vor allem Bürgermeisterin Anne Hidalgo in ihrer Koalition mit den Grünen treibt den Wandel voran. In der zweiten Folge des Podcasts „Olympia in Paris: Menschen, Medaillen und Milliarden“ fahren wir in eine Kleingartenanlage vor den Toren von Paris. 

In Aubervilliers mussten für eine Olympiaschwimmhalle 4.000 Quadratmeter Grün weichen. Der Umwelt-Journalist Guy Pichard hat die Zerstörung der Gärten und den Widerstand der Anwohner*innen dokumentiert. Er sagt: 

„Symbolisch ist es bislang der größte Fehler, das größte Fiasko, das bei der Planung dieser Olympischen Spiele gemacht wurde.“ 

Tatsächlich zeigt die Geschichte der Kleingärten das Dilemma und die Widersprüche, mit denen Umweltaktivisten und Politiker*innen konfrontiert sind. Der Wandel zu einer grüneren Stadt und ein internationales Großereignis sind schwer miteinander zu vereinbaren. Selbst Vertreter der Stadt wie der Stellevertretende Bürgermeister David Belliard haben gegen die Spiele gestimmt: 

„Wir sind ja in unsere Amtszeit gegangen mit einem zutiefst ökologischen Versprechen. Mit all dem, was Ökologie für eine Stadt bedeutet, also einem Rückgang von Ressourcenverbrauch, sich mehr für das Alltagsleben und die Transformation der Stadt in ihrer praktischen Nutzung zu interessieren.“ 

Bei einem Besuch im Rathaus erklärt er uns, dass zumindest einige Aspekte der Spiele positive Auswirkungen haben könnten. Man wolle die stark befahrene 8-spurige Stadtautobahn ruhiger machen, die Geschwindigkeit drosseln und eine Spur für den Nahverkehr und für Fahrgemeinschaften freimachen. 

Auch die Seine soll für die Wassersportwettkämpfe sauberer werden. Langfristig möchte man sogar Badestellen für die Pariser*innen einrichten. 

Im Podcast probieren wir dann gleich noch die olympischen Rezepte, denn auch das Essen soll ökologisch nachhaltig und vor allem aber haute cuisine sein. 

Jetzt die zweite Folge „Grün, grüner, Paris?“ der Podcastserie „Olympia in Paris: Menschen, Medaillen & Milliarden“ anhören:

Der Podcast wird präsentiert von der Wahlpariserin und Journalistin Romy Straßenburg in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung Paris.