Konferenz- Freitag, 22. November 2024

Media Matters

Medien, Journalismus & demokratische Debatte

Gesellschaftliche Polarisierung, Künstliche Intelligenz, die Krise des Lokaljournalismus - Medien, Journalismus und die demokratische Debatte sind mit großen Umbrüchen konfrontiert. Diese Konferenz will Raum zum Austausch über die aktuellen und künftigen Herausforderungen bieten, die sich daraus ergeben. Wir laden dazu ein, unsere Handlungsmöglichkeiten für eine liberale mediale Öffentlichkeit für heute und morgen zu beraten.

Die Wahlen, die dieses Jahr unter anderem in Deutschland, Europa und jetzt den USA stattgefunden haben, verändern die politische Landschaft. Sie haben auch deutlich gemacht, mit welchen enormen medialen Herausforderungen sich eine demokratische Öffentlichkeit auseinandersetzen muss. Am Ende dieses herausfordernden Jahres und in Vorbereitung auf die Bundestagswahl wollen wir wichtige Spannungsfelder der aktuellen Medienlandschaften diskutieren:

  • Wie können wir das Vertrauen in die öffentliche Debatte wieder stärken?
  • Was ist die Kunst der guten Geschichte in polarisierten Zeiten?
  • Wie können wir eine vielfältige Demokratie in Zeiten des medialen Umbruchs gewährleisten?

In dialogischen Foren laden wir zum Erfahrungsaustausch ein. Es geht um viel: Um die Zukunft des Journalismus als Berufsbild; um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als mediale Grundversorgung, die Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf Medienvertrauen, gute Wege für seriösen Klimajournalismus, die Stärkung von Lokaljournalismus, die Potenziale von zielgerichteter Plattformregulierung, um Wahlkampfberichterstattung in gespaltenen Gesellschaften sowie einen konstruktiven Umgang mit Social-Media-Plattformen.

11.30 Uhr Anmeldung

12.00 Uhr Begrüßung

Jan Philipp Albrecht – Vorstand, Heinrich-Böll-Stiftung e.V.

12.10 Uhr I Panel 1 - Vertrauen können.

Wie ist der Zustand der öffentlichen Debatte?

  • Dr. Julia Reuschenbach – Freie Universität Berlin und Autorin
  • Stefan Niggemeier – Medienjournalist, Übermedien.de
  • Paulina Fröhlich – Das Progressive Zentrum, stellv. Geschäftsführerin

Moderation: Vera Linß – Medienjournalistin

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13.15 Uhr I 4 Parallele Foren
15.00 Uhr I Panel 2 - Geschichten des Gelingens erzählen.

Wie bleiben wir als Gesellschaft im Gespräch?

  • Franziska Schubert MdL - Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag
  • Maria Exner - Publix, Intendantin
  • Katharina Linnepe - Moderatorin, Autorin und Comedienne

Moderation: Dr. Anne Ulrich - Heinrich-Böll-Stiftung, Referentin Demokratie

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16.00 Uhr I 4 Parallele Foren
17.15 Uhr I Im Gespräch bleiben. Bilanz und Verabredungen

Take Aways & Verabredungen

Ausklang & Get together

Video-Mitschnitte der Konferenz

Media Matters: Medien, Journalismus & demokratische Debatte I Eröffnung - Heinrich-Böll-Stiftung

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Media Matters: Geschichten des Gelingens - Heinrich-Böll-Stiftung

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Media Matters: Vertrauen können. Wie ist der Zustand der öffentlichen Debatte? - Heinrich-Böll-Stiftung

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Media Matters: KI Abendschau mit Deep-Avatar "Anne" - Heinrich-Böll-Stiftung

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Foto-Galerie

Konferenz Media Matters

12.10 Uhr Panel

Vertrauen können.

Wie ist der Zustand der öffentlichen Debatte?

  • Dr. Julia Reuschenbach – Freie Universität Berlin und Autorin
  • Stefan Niggemeier – Medienjournalist, Übermedien.de
  • Paulina Fröhlich – Das Progressive Zentrum, stellv. Geschäftsführerin

Moderation: Vera Linß – Medienjournalistin, DLF Kultur

Vertrauen können – das müssen wir, damit öffentliche Debatte im demokratischen Raum überhaupt sinnvoll stattfinden kann. Wie ist der Zustand? Was setzt Vertrauen in die öffentliche, durch Medien transportierte Sprache unter Stress, und was wirkt dem entgegen und trägt dazu bei, vertrauen zu können? Zum Einstieg in unsere Konferenz MediaMatters fragen wir danach, wie wir Polarisierung und Aufgeregtheit deeskalieren - und Vertrauen in den öffentlichen demokratischen Streit stärken können.

Media Matters I Vertrauen können. Wie ist der Zustand der öffentlichen Debatte? - Heinrich-Böll-Stiftung

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13.15 Uhr

Parallele Foren

A.I Berichterstattung in polarisierten Wahlkämpfen: Lessons learned?

  • Dr. Ella Müller – Programmdirektorin Büro Washington, Heinrich-Böll-Stiftung e.V.
  • Christian Bangel, Zeit Online, Journalist
  • Dr. Stefan Braun, Leiter Table.Media

Moderation: Dr. Leonard Novy – Journalist, Direktor des Institutes für Medien-und Kommunikationspolitik gGmbH

Polarisierte Wahlkämpfe - in USA, aber auch hierzulande stehen Journalist*innen vor der Augabe, in einem parteiisch und atmosphärisch überspannten Kontext zu berichten. Welche Entwicklungen haben wir gesehen? Wo ist was gut gelungen – sowohl in den traditionellen wie in den sozialen Medien und alternativer Nachrichtenquellen?

A.II Künstliche Intelligenz: Ende der Wahrheit?

  • Vérane Meyer – Policy Advisor AI & Sustainability, BMUV
  • Ole Reißmann – Leiter Künstliche Intelligenz in der SPIEGEL-Gruppe
  • Matthieu Binder - Think Tank iRights.Lab

Moderation: Vera Linß - Medienjournalistin, DLF Kultur

Der Einsatz generativer Künstlicher Intelligenz dürfte das Vertrauen in Medienberichterstattung verändern. Ändert sich das Verständnis von Wahrheit? Ethische und journalistische Herausforderungen stellen sich. Medienschaffende und Politik müssen sich verständigen, wie ein transparenter KI-Einsatz gewährleistet werden kann.

A.III Lokaljournalismus sichern: Gute Praxis & Handlungsempfehlungen

  • Grit Baldauf – Freie Presse Chemnitz, Regionalleiterin Mittelsachsen
  • Stefanie Milius – Nordkurier, Koordinatorin Lokalredaktionen
  • Erhard Grundl - MdB - medienpolitischer Sprecher Bundestagsfraktion Bündnis 90/DieGrünen
  • Jonathan Sachse – CORRECTIV. Lokal

Moderation: Dr. Stephan Weichert, Vocer. Institut für Digitale Resilienz

„Lokaljournalismus gilt als ein Rückgrat der Demokratie – doch wie sichern wir seine Zukunft? Wir sprechen mit Macherinnen und Machern: Was können erfolgreiche Wege sein? Eine zentrale Rolle dafür spielen Leser*innen, aber natürlich auch innovative Finanzierungsmodelle. Und was sind die Handlungsempfehlungen - auch an die Politik?

A.IV Zwischen Qualität & Influence: Zukunft des Berufs Journalist*in

  • Bettina Hesse – ver.di, Medienpolitische Referentin und Journalistin
  • Yulia Reutova – Vorständin, Jugendpresse Deutschland e.V.

Moderation: Katja Musafiri – Journalistin, Social Media & Community Management, taz

Wie sieht die Zukunft des Journalismus aus, wenn traditionelle Prinzipien auf den Einfluss sozialer Medien treffen? In diesem Forum sortieren wir die Herausforderungen und Chancen des modernen Journalismus als Berufsfeld: Welche neuen Kompetenzen sind erforderlich? Wie können innovative Formate die journalistische Relevanz erhöhen? Wie kann die Unabhängigkeit in Zeiten der Influencer-Monetarisierung gewahrt werden?


15.00 Uhr Panel

Geschichten des Gelingens erzählen.

Wie bleiben wir als Gesellschaft im Gespräch?

  • Maria Exner – Intendantin, Publix
  • Franziska Schubert MdL – Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag
  • Katharina Linnepe - Moderatorin, Autorin und Comedienne

Moderation: Dr. Anne Ulrich - Referentin Demokratie, Heinrich-Böll-Stiftung

Geschichten vom Gelingen helfen, Vertrauen zu fassen und ins Gespräch zu kommen. Überzeugende Zukunftsgeschichten sind essenziell in Zeiten von Unsicherheit und Veränderung. In diesem Panel erfahren wir von Persönlichkeiten, die es wissen müssen, über ihre Erfahrungen damit, wie Geschichten und Narrative so gestaltet werden können, dass sie gehört werden. Dabei geht es nicht nur um erfolgreiche Erzähltechniken, sondern auch um die journalistische Aufgabe, positive und überzeugende Zukunftsperspektiven zu finden und zu vermitteln.

Media Matters: Geschichten des Gelingens - Heinrich-Böll-Stiftung

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16.00 Uhr Parallele Foren

B.I Zwischen Aktivismus und Wissenschaft: Wie gelingt Klimajournalismus?

  • Peter Jelinek – Geschäftsführer, The Goodforces Gmbh
  • Céline Weimar-Dittmar – freie Klimajournalistin Netzwerk Klimajournalismus
  • Jürgen Döschner - Netzwerk Klimajournalismus

Moderation: Dr. Sabrina Schulz – Zentrum für Klima und Außenpolitik, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik

Wenn Journalist*innen über die Klimakrise berichten, wird ihnen gern Aktivismus vorgeworfen und Fachlichkeit aberkannt. Dabei gibt es viel gute Praxis, wie auch komplexe Zusammenhänge verständlich gemacht werden und politisch motivierte Fehlinformationen verhindert werden können. Zugleich ist Naturschutz und Klima längst auch ein Thema von Populisten und Rechtsextremen: Wie umgehen mit Klimaleugnern und braunen Heimatschützern? Also - wie gelingt Klima-Journalismus?

B.II Öffentlich-Rechtliche: Zukunft der medialen Grundversorgung unter Druck

  • Rudi Hoogvliet – Staatssekretär für Medienpolitik Baden-Württemberg und Bevollmächtigter beim Bund
  • Steffen Grimberg – Leiter KNA Mediendienst, Vorstand DJV Berlin
  • Kristin Blum – FUNK, stellvertretende Programmgeschäftsführerin

Moderation: Dr. Gergana Baeva - Medienwissenschaftlerin, Fraktionsreferentin Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag

Heftig gestritten wird, wie die Öffentlich-rechtlichen Medienanstalten aufgestellt sein sollen. Hoher Spardruck trifft auf den digitalen Wandel – und auf ein Publikum, das aus engagierten Verteidigern wie aus Grundsatzkritikern besteht. Legitimität gegenüber dem Publikum aber ist das höchste Gut der Öffentlich-Rechtlichen. Gelingt es ihnen, ihrer Verantwortung als mediale Grundversorgung für heute und morgen nachzukommen? Besonders ankommen wird es darauf, ob sie das junge (nachwachsende) Publikum erreichen - und wie es gelingt, eine konstruktive Rolle angesichts der Krise von Lokal-/ Regionalberichterstattung zu spielen.

B.III Plattformregulierung: Der DSA als Schlüssel zur digitalen Verantwortung?

  • Dr. Tobias Mast – Leibniz-Institut für Medienforschung, Hans-Bredow-Institut
  • Svea Windwehr – D 64 - Zentrum für Digitalen Fortschritt

Moderation: Zora Siebert – Leitung Programm EU-Demokratie und Digitalpolitik, Büro Brüssel, Heinrich-Böll-Stiftung e.V.

Mit dem Digital Services Act (DSA) will die EU maßgeblich zum Schutz der Demokratie im Netz beitragen. Die Europäische Kommission hat wichtige Befugnisse erhalten, um große Online-Plattformen wie X, Meta und Google direkt zu beaufsichtigen. Kann der DSA das bestehende Machtungleichgewicht zwischen Online-Plattformen und ihren Nutzer*innen ausgleichen? Ziel muss es sein, die Grundlagen für eine demokratische digitale Gesellschaft zu festigen.

B.IV Konstruktiv auf TikTok: Wie kommuniziert progressive Politik auf Social Media?

  • Nina Weise – YPCC, Gründerin
  • Philipp Töllner, Social Media/ Content Creator Team MdB Dr. Franziska Brantner

Moderation: Sanne Kurz MdL – Sprecherin für Kultur und Medien der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag

Social Media sind die neuen Orte der politischen Debatte. Wir sehen Herausforderungen und Chancen, neu befeuert durch Analysen der jüngsten Wahlergebnisse. Eine spezielle Rolle spielt TikTok. Wir fragen Profis: Was sind die guten Formate und Ideen, um demokratische und progressive Politik überzeugend an ein breites und diverses Publikum zu vermitteln? Wie umgehen mit Risiken von Manipulation und Datensicherheit? Und wie kann es gelingen, gegen die Reichweite demokratiefeindlicher Akteure anzugehen und eine authentische und respektvolle Kommunikationsweise zu wahren?

Media Matters: KI Abendschau mit Deep-Avatar "Anne" - Heinrich-Böll-Stiftung

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Zukunftswoche am 18. bis 23. November 2024

Ich. Du. Wir. Über die Zukunft der demokratischen Öffentlichkeit

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