J wie Jugend, [ewige]: We’ll never stop living this way? - mit WestBam

Vortrag

Der Techno-DJ WestBam spricht über das Altern von Subkulturen, deren wichtigstes Attribut ihre Jugendlichkeit ist und das Paradox der kanonisierten Rebellion.  

Lesedauer: 2 Minuten
Konzert

Vielleicht fing das alles mit Elvis an und dem schönen James Dean. Oder es begann schon früher, mit dem Siegeszug des Kinos, den internationalen Stars. Darin jedenfalls herrscht Konsens: Die Jugend als eigenständige Lebensphase und Jugendlichkeit als Lebensstil sind Erfindungen des 20. Jahrhunderts. In der Popmusik fand das neue Ideal seit den 1950er Jahren seinen prominentesten Ort, Jugend wurde zur Bedingung von Pop und umgekehrt. Aus der Ablehnung der Erwachsenen bezog Popmusik ihre Kraft, sie markierte die Grenze zwischen dem eigenen Jungsein und dem falschen Leben der Eltern - „I hope I die before I get old“.

Inzwischen ist die erste Popgeneration im fortgeschrittenen Rentenalter. Das Feuilleton der FAZ bespricht Comic-Blockbuster, Trashmetal und elektronische Musik mit dem gleichen Ernst wie die letzte Ring-Inszenierung in Bayreuth.   

 

Video-Mitschnitt der Veranstaltung am 28. September 2015



Mit:

  • WestBam, DJ

 

In Medienpartnerschaft mit taz und Freitag.
 

Hintergrund:
In welcher Welt leben wir? So banal es klingt, es gehört zum Schwierigsten, Abstand zu gewinnen – auf die Höhe zu gehen – um das eigene Jetzt klarer zu sehen. Zeitgeistige Bestseller gibt es viele, erhellende Zeitdiagnosen sind selten. Schauen wir also, wo interessante Perspektiven auf unsere Gegenwart eröffnet werden. Versuchen wir einen ungewohnten, gerne auch schrägen Blick, der uns die Gegenwart anders sehen lässt. 35 Jahre nach den "Stichworten zur 'geistigen Situation der Zeit'" nehmen wir mit der Vortragsreihe "Auf der Höhe" das Experiment nochmals auf. Abermals fragen wir Intellektuelle zu zentralen gesellschafts- und kulturdiagnostischen Stichworten unserer Zeit. In den nächsten Monaten und Jahren buchstabieren wir das Alphabet durch, von A wie Authentizität über D wie Drastik, J wie Jugend, ewige bis R wie Retro und Z wie Zombie.