Renaissance der Atomkraft: Mythos oder Realität?


Lesedauer: 3 Minuten

19. Juni 2009

Dienstag, 23. Juni 2009, 19.30 Uhr
Heinrich-Böll-Stiftung, Beletage, Schumannstraße 8,
10117 Berlin (gegenüber dem Deutschen Theater)

Mit:

  • Albena Simeonova, Greenpeace und NGO-Koalition BeleNE, Bulgarien
  • Sylvia Kotting-Uhl, MdB Bündnis 90/Die Grünen, Deutschland
  • Pablo Bertinat, Präsident, Taller Ecologista, Argentinien
  • S.P. Udayakumar, People's Movement Against Nuclear Energy (und Coalition for Nuclear Desarmament and Peace), Indien
  • Jose Rafael Ribeiro, SAPE (Sociedade Angrense de Protecao Ecologica), Brasilien

Moderation: Gerd Rosenkranz, Deutsche Umwelthilfe, Deutschland


Atomkraftbefürworter beschwören derzeit eine weltweite "Renaissance der Atomkraft". Die Zahlen scheinen ihnen Recht zu geben: Allein in China sind zehn Atomblöcke im Bau, in Russland sieben und in Indien sechs. Argentinien und Brasilien haben ein gemeinsames Programm zum Ausbau der Atomenergie unterzeichnet. Sogar im erdbebengefährdeten Chile werden Studien zu möglichen Atomkraftwerken durchgeführt. In Bulgarien beteiligt sich der deutsche RWE-Konzern am Bau eines Reaktors, ebenfalls in einer erdbebengefährdeten Region.

Trotzdem lassen die aktuelle Wirtschaftskrise, die massiven Planungs- und Bauverzögerungen sowie die Engpässe bei Fachkräften und Bauteilen gewisse Zweifel an der tatsächlichen Renaissance der Atomkraft aufkommen.

Gemeinsam mit Antiatomkraft-Aktivisten aus Brasilien, Argentinien, Europa und Indien fragen wir: Findet eine Renaissance der Atomkraft tatsächlich statt und wenn ja - was sind erfolgreiche Strategien zur Verhinderung von Atomkraftwerken?

Veranstaltungssprachen: Spanisch, Englisch und Deutsch mit Simultanübersetzung

Die ReferentInnen stehen am 23. und 24. Juni für Interviews zur Verfügung.


Kurzbiografien:

Pablo Bertinat (Argentinien)
ist Präsident der NRO Taller Ecologista, die sich die Verteidigung und den Schutz der Umwelt vorgenommen hat. Zudem ist er Repräsentant von WISE (World Information Service on Energy) in Argentinien.

Jose Rafael Ribeiro (Brasilien)
Der Agraringenieur ist seit 1990 Unterstaatssekretär für Landwirtschaft in Angra dos Reis und seit Anfang 2000 auch zuständig für Umwelt im Bundesstaat Rio de Janeiro.

Albena Simeonova (Bulgarien)
zählt zu den bedeutendsten Umweltaktivistinnen Bulgariens. Für ihren Einsatz wurde sie 1996 mit einem der weltweit bedeutendsten Umweltpreise, dem Goldman-Preis, ausgezeichnet. Das Preisgeld von 60.000 Dollar spendete sie zum Großteil an Umweltorganisationen, mit dem Rest kaufte sie in Belene ein Weingut. Ihren biologisch angebauten Wein exportiert sie unter anderem nach Japan, Großbritannien und Belgien. 1997 erhielt sie den UNEP-Umweltpreis. Sie hat wesentlich auf die Umweltgesetzgebung Bulgariens Einfluss genommen.

Dr. S. P. Udayakumar (Indien)
mit seiner Organisation "People's Movement Against Nuclear Energy" engagiert er sich gegen das Atomkraftwerk Koodankulam und Nuklearenergie in Indien, gegen die Atombombe und den Uranbergbau. Er ist außerdem Mitglied des nationalen Koordinationsrats der Koalition für nukleare Abrüstung und Frieden.


Interviewwünsche bitte an:
Karoline Hutter
Telefon: (030) 285 34 – 202
Mobil: (0160) 365 7722
E-Mail: hutter@boell.de

Fachkontakt:
Annette von Schönfeld
Telefon: (030) 28534-325
E-Mail: vonSchoenfeld.Annette@boell.de