Die Grundsätze zur EU-Arktis-Politik, die die EU-Kommission heute in Brüssel vorgestellt hat, reichen nicht aus, um das Ökosystem Arktis zu schützen und eine nachhaltige Ressourcennutzung zu garantieren, kommentiert Ralf Fücks, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung. "Um eine Militarisierung der Region und einen Wettlauf um die riesigen Rohstoffvorkommen der Arktis zwischen den Anrainerstaaten zu verhindern, muss ein internationales Abkommen unter dem Dach der Vereinten Nationen verhandelt werden, das die Arktis als Welterbe sichert", fordert Ralf Fücks.
Um eine gemeinsame europäische Position zu gewährleisten, müssten Norwegen und Grönland stärker in die EU-Arktis-Politik einbezogen werden. In einem Policy Paper zur europäischen Arktis-Politik schlägt die Heinrich-Böll-Stiftung die Gründung einer trilateralen Kommission vor, die sich aus der EU, Dänemark und Grönland zusammensetzt.
"Die Erschließung der Rohstoffvorkommen der Arktis wird nicht vollständig zu verhindern sein", sagt Ralf Fücks. "Umso wichtiger ist ein verbindliches Regelwerk, das die ökonomischen Aktivitäten in der Region auf ein umweltverträgliches Maß begrenzt und unter internationale Kontrolle stellt."
In ihrer heute veröffentlichten Mitteilung „Die europäische Union und die Arktis“ hebt die EU-Kommission die engen Bande zwischen der EU und der Arktis hervor und überprüft die EU-Interessen in allen Bereichen der arktisbezogenen Zusammenarbeit.
Das vollständige Policy Paper der Heinrich-Böll-Stiftung zur europäischen Arktis-Politik finden Sie zum Download als PDF (14 Seiten, 973 KB).
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