Wir erinnern… an die NS-Verbrechen. Mit Anita Awosusi und Mirjam Wenzel
Shoah und Porajmos sind im deutschen kollektiven Gedächtnis fest verankert. Doch das war nicht immer so, und die Gegenwart wirft neue Fragen auf. Wie hat sich die Erinnerung an den Völkermord an den Juden*Jüdinnen, Sinti*zze und Rom*nja in Deutschland entwickelt und wo steht sie heute? In der ersten Folge der Podcastreihe „Wir erinnern“ sprechen wir über das seit den 1980er Jahren wachsende historische Bewusstsein für die nationalsozialistische Vernichtungspolitik gegen die jüdische und Sinti und Roma-Bevölkerung Europas und beleuchten die zentrale Rolle der Jüdischen Museen in Frankfurt/Main und Berlin sowie des Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg. Die verschiedene öffentliche Wahrnehmung der beiden Völkermorde ist ebenso ein Thema wie die vielen gemeinsamen Herausforderungen der Gegenwart: vom Sterben der Zeitzeug*innen über die Digitalisierung der Aussagen bis hin zum schwindenden oder falschen Wissen über die Shoah, Rechtsruck und Antiziganismus. Außerdem erfahren wir von innovativen Erinnerungsformaten und Ansätzen einer inklusiven Erinnerungskultur.
Unsere Gäst*innen:
- Anita Awosusi, Schriftstellerin, Musikerin und Tochter von Überlebenden des Porajmos. Bis zu ihrem Ruhestand war sie Leiterin des Referats Dialog und Vorstandsmitglied des Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg
- Mirjam Wenzel, Literaturwissenschaftlerin mit Schwerpunkt auf Holocaustforschung und Kritische Theorie. Nach vielen Jahren als Leiterin der Medienabteilung am Jüdischen Museum Berlin ist sie seit 2016 die Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt.
Die Hosts:
- Clara Frysztacka, Historikerin und Referentin für Zeitgeschichte der Heinrich-Böll-Stiftung
- Łukasz Tomaszewski, Journalist und Podcaster
Die Reihe »Wir erinnern…«:
Was beschäftigt die plurale Gesellschaft Deutschlands? Mit 20 Gäst*innen wollen wir in den Dialog treten, ihre Narrative, Formate und Praktiken der Erinnerung besprechen und in Beziehung setzen. Dafür besuchen uns in jeder Episode 2 Expert*innen zur Erinnerung an bspw. die SED-Diktatur, den Kolonialismus oder rechten Terror. Mit ihnen diskutieren wir die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Erinnerungskultur in Deutschland - und lassen sie auch persönlich werden.
Alle Folgen von »Wir erinnern…«: https://www.boell.de/de/podcasts/wir-erinnern Wenn euch dieser Podcast gefällt, helft uns, unsere Reichweite zu erhöhen. Empfehlt uns gerne weiter oder unterstützt uns mit einer Bewertung oder einem Abo auf der Podcast-Plattform eurer Wahl.
Fragen oder Feedback zur Sendung gern an zeitgeschichte[at]boell.de.
Kapitelmarker:
(04:25) Persönlicher Zugang und Mitbringsel
(12:37) Das jüdische Museum Frankfurt und Berlin
(21:08) Akteure der Erinnerung am Porajmos
(30:51) Herausforderungen der Gegenwart
(50:11) Dialogansätze und Visionen
Links:
Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg
Referat Zeitgeschichte der Heinrich-Böll-Stiftung
Schwerpunkt »Erinnern heute: Erinnerung im Wandel« der Heinrich-Böll-Stiftung
Transparenzhinweis: Mithilfe von KI wurde Hintergrundrauschen entfernt und die Sprachqualität verbessert. Es wurden dabei keinerlei inhaltliche Änderungen an Aussagen vorgenommen.
Bildcredits: CC-BY-SA Isabel Peterhans
Was beschäftigt die plurale Gesellschaft Deutschlands? Mit 20 Gäst*innen wollen wir in den Dialog treten, ihre Narrative, Formate und Praktiken der Erinnerung besprechen und in Beziehung setzen. Dafür besuchen uns in jeder Episode 2 Expert*innen zur Erinnerung an bspw. die SED-Diktatur, den Kolonialismus oder rechten Terror. Mit ihnen diskutieren wir die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Erinnerungskultur in Deutschland - und lassen sie auch persönlich werden.