Projekt Aufarbeitung - Die Grünen und ihr Umgang mit sexualisierter Gewalt - Teil 1
Die Forderung nach Straffreiheit von sexuellen Handlungen zwischen Erwachsenen und Kindern findet sich in Programmen der Partei "Die Grünen" aus den 1980er Jahren. Diese Erkenntnis schockt die Öffentlichkeit und die „Pädophilie-Debatte“ der Grünen wird zum zentralen Thema der Medien im Sommer 2013. Im November 2014 wird das von der Partei Bündnis90/Die Grünen beauftragte Gutachten „Die Grünen und die Pädosexualität“ unter großem medialem Echo veröffentlicht. Die Studie stellt die o.g. Forderungen in einen zeithistorischen Kontext sexueller Befreiung und Revolution. Auch werden kritische Gegendiskurse von Feminist_innen hervorgehoben. Zeitgleich legt die parteiinterne Arbeitsgruppe Aufarbeitung erste Ergebnisse vor.
Wie geht es weiter? Welche Schlüsse zieht die Partei für den Umgang mit dem Thema? Wie kann die Bekämpfung sexualisierter Gewalt als gesellschaftspolitische Aufgabe gestaltet werden?
In der Veranstaltung werden Grüne Politiker_innen, Wissenschaftler_innen und Expert_innen aus der praktischen Arbeit diese Fragen diskutieren und Antworten geben.
u.a. mit:
Dr. Simone Peter (Bundesvorsitzende Bündnis90/Die Grünen)
Alexander Hensel (Göttinger Institut für Demokratieforschung)
Johannes-Wilhelm Rörig (Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauches)
Dr. Milena Noll (Goethe Universität Frankfurt/M.)
Dagmar Freudenberg (Deutscher Juristinnenbund)
Katja Dörner (Bündnis90/Die Grünen NRW)
Iris Hölling (Wildwasser, Deutsche Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung und -vernachlässigung e.V. )
Volker Beck (MdB, Bündnis90/Die Grünen)
16:30 - Begrüßung und Einführung
Barbara Unmüßig, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung
16.40 - Panel
Die Frage nach dem Warum? und nach den Konsequenzen
Besonders jüngere Menschen fragen: Wie konnte es jemals zu diesen aus heutiger Sicht völlig abwegigen pädosexuellen Forderungen kommen? Warum waren die Grünen offen dafür? Weshalb stand die Perspektive der Betroffenen nicht im Zentrum? Welche feministischen und frauenpolitischen Gegendiskurse gab es?
Und: Wie hat die Grüne Partei das Thema aufgearbeitet und welche Konsequenzen zieht sie daraus?