Filmreihe

80 Jahre nach dem Warschauer Aufstand 1944

Historische Perspektiven

Warschau war seit den ersten Septemberwochen 1939 eine Stadt unter deutscher Besatzung.
Am 1. August 1944, ein Jahr und drei Monate nach dem Aufstand der jüdischen Bevölkerung im Warschauer Ghetto, war die Stadt Schauplatz eines zweiten Aufstands, der diesmal die gesamte nichtjüdische Bevölkerung betraf.

Die Polnische Heimatarmee (auf Polnisch ‚Armia Krajowa‘), die größte militärische Widerstandsorganisation Polens während des Krieges, führte 63 Tage lang erbitterte Kämpfe – Stadtteil für Stadtteil - gegen die deutschen Besatzer, bis der Aufstand am 2. Oktober 1944 brutal niedergeschlagen wurde. Dabei töteten die Deutschen innerhalb weniger Tage 150.000 Menschen - Männer, Frauen und Kinder.

In kurzen Videointerviews erzählen deutsche und polnische Historiker*innen verschiedene Aspekte ihrer historischen Forschung über den Warschauer Aufstand.

1939 – 1944: Leben im besetzten Warschau und Gründe des Aufstandes

(polnische Untertitel)

Perspektiven zum Warschauer Aufstand I - Prof. Dr. Lehnstaedt (polnische Untertitel) - Heinrich-Böll-Stiftung

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Prof. Dr. Stephan Lehnstaedt

Der Historiker Stephan Lehnstaedt ist Autor des kürzlich erschienenen Buches "Der Warschauer Aufstand 1944" (Reclam Verlag 2024). Er erzählt in diesem Interview vom Leben in der Stadt vor und während des Warschauer Aufstandes: Was bedeutete die deutsche Besatzung für die Bevölkerung Warschaus? Was führte zum Aufstand? Wie erlebten die Menschen in der polnischen Hauptstadt die zwei Monate andauernden Kämpfe?

1939-1945: Untergrundstaat und Untergrundbildung im besetzen Polen

(polnische Untertitel)

Perspektiven zum Warschauer Aufstand II - Dr. Friedrich Cain (polnische Untertitel) - Heinrich-Böll-Stiftung

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Dr. Friedrich Cain

Der Historiker Friedrich Cain ist Autor des Buches „Wissen im Untergrund. Praxis und Politik klandestiner Forschung im besetzten Polen 1939–1945“ (Mohr Siebeck, 2021). In diesem Kurzinterview erläutert er, wie der polnische Untergrundstaat funktionierte und was seine Tätigkeitsfelder waren. Insbesondere geht er auf die Bildung im Untergrund und auf die Untergrunduniversitäten ein: Wie waren sie organisiert? Was geschah mit dem Bildungssystem während und nach dem Aufstand?

1944 - 1946: Gewalterfahrungen, Deportation und Rückkehr nach Warschau

(polnische Untertitel)

Perspektiven zum Warschauer Aufstand III - Dr. Katarzyna Woniak (polnische Untertitel) - Heinrich-Böll-Stiftung

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Dr. Katarzyna Woniak

Die Historikerin Katarzyna Woniak forscht zu Emotionen der polnischen Bevölkerung unter der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs. In diesem Interview spricht sie über die sehr schmerzhaften und traumatischen Erfahrungen der Warschauer Einwohner*innen, insbesondere auch der Kinder, bei der Niederschlagung des Aufstandes und während der Deportationen. Sie beschreibt, wie auch ihre Familie davon geprägt wurde und was es bedeutete, nach dem Krieg nach Warschau zurückzukehren.

1944 - 1950er: Zerstörung und Wiederaufbau Warschaus

(polnische Untertitel)

Perspektiven zum Warschauer Aufstand IV - Dr. Popiołek-Roßkamp (polnische Untertitel) - Heinrich-Böll-Stiftung

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Dr. Małgorzata Popiołek-Roßkamp

Die Historikerin Dr. Małgorzata Popiołek-Roßkamp vom Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung in Erkner ist Autorin des Buchs „Warschau. Ein Wiederaufbau, der vor dem Krieg begann“ (Brill 2021). Sie erklärt in diesem Video, was das Besondere an der Zerstörung und am Wiederaufbau der Stadt ist und welche Rolle Warschau im Prozess des Wiederaufbaus europäischer Städte nach 1945 einnahm.

Foto (schwarz-weiß): Vier Frauen, darunter eine mit einem Kind auf dem Schoß, sitzen in einem Kellerraum, umgeben von Decken und Habseligkeiten.
Joachim Joachimczyk „Joachim” - 19. August 1944. In der Innenstadt. Frauen mit einem Kind sitzen in einem Keller.
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Veranstaltungsmitschnitt

80 Jahre nach dem Warschauer Aufstand 1944: Historische Perspektiven und deutsch-polnische Debatten

31. Oktober 2024

80 Jahre nach dem Warschauer Aufstand 1944 - Historische Perspektiven und deutsch-polnische Debatten - Heinrich-Böll-Stiftung

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Der Mitschnitt ist auch auf Polnisch verfügbar

Podiumsdiskussion mit:

  • Prof. Dr. Maren Röger, Historikerin, Direktorin des Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa, Leipzig
  • Prof. Dr. Krzysztof Ruchniewicz, Historiker, Direktor des Willy-Brandt-Zentrums für Deutschland- und Europastudien der Universität Wrocław und Beauftragter des Ministers für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Polen für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenzüberschreitende Zusammenarbeit
  • Joanna Maria Stolarek, Leiterin des Warschauer Büros der Heinrich-Böll-Stiftung
  • Prof. Dr. Joanna Wawrzyniak, Historikerin, Direktorin des Center for Research on Social Memory der Universität Warschau

Moderation:

  • Dr. Anna Delius, Referentin für Polen und die baltischen Staaten, Projektgruppe Mittel-, Ost- und Südosteuropa, Bundeszentrale für politische Bildung

Kontakt

Eine Kooperation der Heinrich-Böll-Stiftung und der Bundeszentrale für politische Bildung im Rahmen der Reihe „Up to East“ (11. Ausgabe) der Bundeszentrale für politische Bildung.