Kristina Jeromin

Zukunft gestalten, Wohlstand sichern

Die Initiative «Made in Germany 2030» bringt Wirtschaft, Finanzsektor und Politik zusammen, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln und den wirtschaftlichen Wandel erfolgreich zu gestalten.

Deutschlands Wirtschaftskraft basiert auf einer starken, wettbewerbsfähigen und vielseitigen Industrie mit langer Tradition. Sie schafft Arbeitsplätze, treibt Innovationen voran und ist das Rückgrat unserer Volkswirtschaft. Aktuell transformiert sich Deutschland Schritt für Schritt zu einem klimaneutralen Industrieland. Damit dieser Wandel gelingt, müssen die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, zukunftsfähige Infrastrukturen und stabile wirtschaftliche Rahmenbedingungen sichergestellt werden. 

Herausforderung und Chance: Der klimaneutrale Umbau 

Die Dekarbonisierung stellt eine der größten Herausforderungen dar, bietet aber auch enorme Chancen. Deutschland möchte seine führende Rolle auf den Weltmärkten behaupten – mit nachhaltigen Technologien und innovativen Produkten. Die notwendigen Transformationsprozesse betreffen dabei nicht nur die Unternehmen selbst, sondern auch das Finanzsystem und die Politik, die für Planungssicherheit sorgen müssen. 

Hoher Investitionsbedarf für die Transformation 

Ein zentraler Bestandteil dieser Transformation ist die Finanzierung. Schätzungen zufolge sind bis 2030 zusätzliche Investitionen in Höhe von 860 Milliarden Euro erforderlich, davon allein 50 Milliarden Euro in der Industrie. Diese Mittel sind notwendig, um die Energieversorgung umzustellen, industrielle Prozesse zu modernisieren und klimafreundliche Technologien weiterzuentwickeln. 

Eine Plattform für die Zukunft 

Die Initiative «Made in Germany 2030» versteht sich als überparteiliche und branchenübergreifende Plattform, die Akteure aus Industrie, Finanzwesen, Politik und Wissenschaft zusammenbringt. Gemeinsam werden praxisnahe Lösungen erarbeitet, um die Transformation effizient zu gestalten. Im Mittelpunkt stehen Szenarien, die den Fortschritt bei der Transformation messen und eine förderliche Regulierung unterstützen. Gleichzeitig treffen sich Expertinnen und Experten aus verschiedenen Branchen wie Automobil, Chemie, Stahl, Energie und Immobilien, um gemeinsam adäquate Maßnahmen für den Strukturwandel zu entwickeln. 

Effiziente und nachhaltige Finanzierung des Wandels 

Das Ziel ist klar: Die Finanzierung des Strukturwandels muss nicht nur gesichert, sondern auch effizient, nachhaltig und stabil gestaltet werden. Dafür ist eine enge Verzahnung zwischen Realwirtschaft und Finanzbranche notwendig, unterstützt durch einen langfristig verlässlichen politischen Rahmen. 

Die Zukunft des Industrie­standorts Deutschland muss voraus­schauend und sicher finanziert werden. Ein verlässlicher politischer Rahmen ist eine wichtige Voraussetzung für die Mobilisierung von privatem Kapital.


Kristina Jeromin ist Expertin für Transformations­finanzierung. Sie leitete den Nachhaltigkeitsbereich der Deutsche Börse AG, war Geschäftsführerin des Green and Sustainable Finance Cluster Germany und hält aktuell neben der Co-Leitung von «Made in Germany 2030» unterschiedliche Mandate in der Finanzbranche und in Beratungsgremien.

Dieser Beitrag ist lizensiert mit Creative Commons License