Kommunale Wärmewende strategisch planen / Leitfaden erschienen

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In diesem Jahr sind die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes und das Wärmeplanungsgesetz in Kraft getreten. Zentral sind dabei die Kommunen – sie haben die Aufgabe, den Umbau des Wärmesektors auf erneuerbare Energien zu steuern und zu koordinieren. Bis Mitte 2026 sollen in Großstädten und bis Mitte 2028 in allen anderen Kommunen erste Wärmepläne vorliegen. Diese Aufgabe ist komplex, bietet aber auch große Chancen, Städte und Gemeinden attraktiver und lebenswerter zu machen. Der eigene Standort wird durch stabile und langfristig günstige Energiekosten, lokale Wertschöpfung sowie durch mehr Planungs- und Investitionssicherheit aufgewertet.

Wie das gehen kann, zeigt der Leitfaden "Kommunale Wärmewende strategisch planen", den die Heinrich-Böll-Stiftung heute veröffentlicht hat. Die Autor*innen Julika Weiß, Tidian Baerens, Janis Bergmann und Steven Salecki vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung beschreiben darin Bausteine für die Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung. 

Der Leitfaden skizziert die Akteurslandschaft der Wärmewende und gibt kommunalen Entscheider*innen Hinweise, wie sie ohne großen Zeitverlust Partner*innen für die Umsetzung finden. Er zeigt auf, welche Pfade in der kommunalen Wärmeplanung zwar vom Wärmeplanungsgesetz her möglich, aber in der Regel nicht sinnvoll sind – wie etwa ein flächendeckender Umbau von Erdgasverteilnetzen zu Wasserstoffnetzen. Viele gute Beispiele der Umsetzung in großen und kleinen Kommunen zeigen, was heute schon möglich und machbar ist. Ein ausführlicher Serviceteil zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen, Förderprogrammen und weiteren Handreichungen rundet den Leitfaden ab.

"Die Wärmwende braucht jetzt Handeln in den Kommunen“, sagt Jan Philipp Albrecht, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung: "Dafür ist die frühzeitige Wärmeplanung ein entscheidender Faktor. Mit unserem Leitfaden unterstützen wir die Akteure vor Ort. Wir machen deutlich, wo der politische Wille für eine erfolgreiche und schnelle Umsetzung gebraucht wird, denn der technische Veränderungsprozess ist ja kein Selbstzweck, sondern er dient unserer Zukunft in Freiheit, Wohlstand und Versorgungssicherheit."

Auf einer online-Veranstaltung stellen wir am 25. Juni den Leitfaden vor und diskutieren ihn mit Expert*innen und dem Publikum.

Ein Web-Dossier beschäftigt sich mit guten Beispielen der kommunalen Wärmewende.


Pressekontakt
Heinrich-Böll-Stiftung
Vera Lorenz, Presse und Kommunikation
lorenz@boell.de, +49 (0)30 285 34-217