
Feldheim ist das erste energieautarke Dorf in Deutschland. Das Neue Energien Forum Feldheim zeigt, wie Feldheim sich selbst über ein eigenes Netz mit Strom und Wärme aus erneuerbaren Energiequellen versorgt.

Wie trägt das Neue Energien Forum Feldheim zur Energiewende bei?
Eigener Strom, eigene Wärme: Feldheim ist das erste energieautarke Dorf in Deutschland. Jährlich kommen Tausende Interessierte aus der ganzen Welt, um von diesem Projekt zu lernen. In die Gondel eines Windrades klettern, die riesigen Rotorblätter von Windenergieanlagen aus nächster Nähe betrachten, eine Biogasanlage oder einen Solar- und Windpark mit angeschlossenen Regelkraftwerk besichtigen: In Feldheim werden erneuerbare Energien zum Erlebnis. Feldheim lässt sich nicht versorgen, Feldheim versorgt sich selbst – und das zu einhundert Prozent aus erneuerbaren Energiequellen.
Der Ort machte Schlagzeilen, als er im Jahr 2010 seine energetische Unabhängigkeit erklärte. Bürgerinnen und Bürger, Kommune und Unternehmen gründeten ein eigenes Dorfwerk, ließen ein Strom- und Wärmenetz verlegen und nutzen die Ressourcen der Natur mit Windkraftanlagen, Biogasanlage, Hackschnitzelheizung und Photovoltaik. In Feldheim wird so viel Strom erzeugt, dass der Großteil davon abgegeben werden kann.
Das „Neue Energien Forum Feldheim“, untergebracht im ehemaligen Gasthof „Zur Linde“, erzählt diese unglaubliche Geschichte mit informativen Präsentationen, Dorf-Führungen, Dauer- und Sonderausstellungen sowie Schulprojekttagen. Dabei können Interessierte neugierige Blicke hinter andernorts verschlossene Türen werfen. Schülerinnen und Schüler konzipieren ihr eigenes Bioenergiedorf oder experimentieren mit selbstgemachtem Biogas.
Feldheim spart jährlich mehr 160.000 l Heizöl ein. Allein der Windpark versorgt ca. 55.500 Haushalte mit seinen derzeit 55 Windenergieanlagen und einer installierten elektrischen Leistung von 123 Megawatt. Mit dem Regelkraftwerk sorgt Feldheim für Netzstabilität im Betriebsbereich des Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz. Alle Inputstoffe für unsere Wärmeversorgung kommen aus unserem direkten Umfeld, den Feldern und Wäldern rund um den Ort.
Wie geht es weiter? Wir wollen grünen Wasserstoff produzieren und insbesondere für die Landwirtschaft alternative Antriebstechniken erproben und einsetzen.
Was macht das Neue Energien Forum Feldheim besonders?
In Feldheim wurde eines der spektakulärsten Gesamtkonzepte für eine dezentrale regenerative Energieversorgung von Unternehmen, Privathaushalten und Kommunen verwirklicht. Der Erfolg dieses Projektes ist der guten und partnerschaftlichen Zusammenarbeit aller Akteur*innen zu verdanken. Feldheim ist schrittweise gewachsen.
Begonnen hat es 1995 mit den ersten vier Windrädern in einer hierfür hervorragend geeigneten Landschaft. Heute speist ein ganzer Windpark CO2-freien Strom ins eigene Ortsnetz, wie auch das öffentliche Netz. Seit September 2015 stabilisiert das Regionale Regelkraftwerk (RRKW) mit 10 MW Leistung das überregionale Stromnetz. Eine Biogasanlage erzeugt wetterunabhängig Strom und Wärme. Das automatisierte Wärmeverteilzentrum speist über ein Nahwärmenetz den ganzen Ort. Netz und Verteilzentrum sind in Bürger*innenhand und werden von der Feldheim Energie GmbH & Co KG betrieben. Feldheim ist das erste energieautarke Dorf in Deutschland.
Was kann man vom Neue Energien Forum Feldheim lernen? Was können andere nachmachen?
Wir stellen die Entwicklung der unabhängigen Strom- und Wärmeversorgung vor und ermöglichen Besichtigungen der technischen Anlagen. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit, die Einbindung aller Akteur*innen vor Ort und die Möglichkeit für die Gemeinschaft vom Erfolg des Projektes zu profitieren, über günstige Strom- und Wärmepreise. Wir brauchen mutige Entscheidungsträger*innen in der Kommunalpolitik, die die Entwicklungen begleiten und unterstützen.
Förderverein des Neue Energien Forum Feldheim e.V.
NEF