Pressemitteilung

„Sieben Winter in Teheran“ von Steffi Niederzoll erhält Friedensfilmpreis


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„Sieben Winter in Teheran“ von Steffi Niederzoll erhält Friedensfilmpreis

Mit dem Friedensfilmpreis der 73. Berlinale wird der Debütdokumentarfilm „Sieben Winter in Teheran“ von Steffi Niederzoll aus der Sektion Perspektive Deutsches Kino ausgezeichnet.

„Die Studentin Reyhaneh Jabbari wurde im Iran zum Tode verurteilt und hingerichtet, weil sie einen Mann bei einem Vergewaltigungsversuch in Notwehr getötet hat. Der Film zeigt ihren Mut und ihre Entschlossenheit, trotz drohender Todesstrafe ihre Aussage nicht zurück zu nehmen. Der Film kritisiert sexualisierte Gewalt gegen Frauen im Iran, das ‚Recht auf Blutrache‘ und die juristische Willkür. Er platziert sich jenseits des Begreifbaren und setzt die Erinnerung gegen das Vergessen. Mit Reyhanehs Briefen und Tagebüchern, die durch den Film leiten, gibt ‚Sieben Winter in Teheran‘ ihrer Stimme eine bleibende Plattform. Dem Film gelingt es, durch die geschickte Montage von authentischem Material eine Nähe zur Figur zu schaffen und den Bogen zu aktuellen Protestbewegungen zu schlagen – nicht nur im Iran,“ so die Begründung der Jury.

Der Jury gehörten in diesem Jahr Roshak Ahmad (Medien- und Filmproducerin), Galina Amashukeli (Medienwissenschaftlerin), Antonia Pepita Giesler (Kamerafrau), Andreas Höfer (Kameramann), Christiane Mudra (Regisseurin) und Ahmet Taş (Filmemacher und Autor) an.

Die Verleihung des Friedensfilmpreises findet am Sonntag, den 26. Februar um 17 Uhr im Hackesche Höfe Kino in Berlin statt. Die Vorstellung ist ausverkauft. Pressevertreter/innen wenden sich bitte an den unten angegebenen Kontakt.

Der Friedensfilmpreis wird von der Heinrich-Böll-Stiftung, dem Weltfriedensdienst e.V. und der Friedensinitiative Zehlendorf verliehen und ist fester Bestandteil der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Weltweit ist er der einzige unabhängige Preis dieser Art, der auf einem A-Filmfestival verliehen wird. Er ist mit 5.000 Euro dotiert und wird in Form einer von Otmar Alt gestalteten Bronzeplastik übergeben.

Die Auszeichnung erhalten Filme, die durch ihren humanistischen, sozialpolitischen sowie friedensfördernden Hintergrund überzeugen. In einem cineastischen Marathon schauen sich die Jurymitglieder Filme aus allen Sektionen des Berlinale-Wettbewerbs an. Dazu werden bis zu 40 Filme aus allen Sektionen des Berlinale-Programms – vom Drama bis hin zum Kinderfilm – gesichtet und hinsichtlich ihres friedenspolitischen Inhalts sowie ihrer ästhetischen Umsetzung beurteilt.

Mit dem Friedensfilmpreis wurden in den vergangenen Jahren u. a. "Sab changa si" von Teresa A. Braggs, „Los Lobos / Die Wölfe“ von Samuel Kishi Leopos, „Espero tua (re)volta“ (Your Turn) von Eliza Capai, „The Silence of Others" von Almudena Carracedo und Robert Bahar, „El Pacto de Adriana“ (Adrianas Pact) von Lissette Orozco, „The Look of Silence“ von Joshua Oppenheimer, „In this World“ von Michael Winterbottom und „Balagan“ von Andres Veiel ausgezeichnet.

Weitere Informationen unter https://www.boell.de/de/friedensfilmpreis

Kurzbiografien der Jurymitglieder finden Sie hier

Akkreditierungen für die Preisverleihung und Interviewanfragen richten Sie bitte an:

Tatjana Kirchner, T 030 84711812 E-Mal kirchner@kirchner-pr.de