Preis für Menschenrechte an Projektpartner Rodrigo Mundaca

Ehrung

Wasser ist Menschenrecht und darf nicht monopolisiert werden. Dafür kämpft der Agrarökonom Rodrigo Mundaca. 24-mal stand er deswegen vor Gericht und war unzähligen Einschüchterungen, Verfolgungen und Morddrohungen ausgesetzt. Die Stadt Nürnberg ehrt ihn und die Organisation MODATIMA nun mit dem Internationalen Preis für Menschrechte.

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Durch seinen Kampf für das Menschenrecht auf Wasser in der Provinz Petorca, nördlich von Santiago de Chile, sei Rodrigo Mundaca permanent Einschüchterungen und Verfolgungen ausgesetzt, heißt es in der Begründung der internationalen Jury. So habe Rodrigo Mundaca in den letzten zwei Jahren 24 Mal vor Gericht gestanden und zahlreiche Morddrohungen erhalten. 2015 wurde der Agrarökonom auf offener Straße zusammengeschlagen und stehe gegenwärtig unter Polizeischutz. Die Ehrung solle auch dazu dienen, Rodrigo Mundaca den notwendigen Schutz zu geben, um sein Engagement für das Menschenrecht auf Wasser unter weniger Gefahren fortzusetzen.

Bild entfernt.Chile ist eines der wenigen Länder weltweit, in dem Wasser fast vollständig privatisiert wurde, was zu einer Monopolisierung der Wasserrechte und hohen Preisen führte. Die Provinz Petorca geriet in den letzten Jahren in die internationalen Schlagzeilen, da die massive Ausbreitung von Avocadoplantagen für den Export nach Europa die lokale Bevölkerung ohne Zugang zu Wasser ließ. Mit der Ehrung Mundacas solle auch auf die Bedeutung des Menschenrechts auf Wasser und darauf hingewiesen werden, dass derzeit 660 Millionen Menschen weltweit, über keinen hinreichenden Zugang zu Trinkwasser verfügten.

Der Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis 2019 wird am 22. September im Nürnberger Opernhaus verliehen. Der Preis wurde erstmals am 17. September 1995, 60 Jahre nach der Verabschiedung der nationalsozialistischen Rassengesetze und 50 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, verliehen und ist eine Antwort der Stadt Nürnberg auf die staatlich verordneten Menschenrechtsverbrechen des nationalsozialistischen Unrechtsregimes und soll aller Welt ein Symbol dafür sein, dass von Nürnberg niemals mehr andere Signale ausgehen dürfen als solche des Friedens, der Versöhnung, der Verständigung und der Achtung der Menschenrechte.

Das Regionalbüro Cono Sur der Heinrich-Böll-Stiftung arbeitet seit 2015 mitund der Bewegung MODATIMA zusammen, um auf die Verletzung des Menschenrechts auf Wasser und auf die sozial-ökologischen Folgen des Avocado-Anbaus in Chile hinzuweisen. Einen Einblick in die verheerenden Auswirkungen der verfehlten chilenischen Wasserpolitik bietet der Kurzfilm SECOS.

Der Name unserer Partnerorganisation steht für „Movimiento para la Defensa del Agua, la Tierra y la Protección del Medio Ambiente“ – zu deutsch „Bewegung zur Verteidigung des Wassers, des Landes und des Umweltschutzes“.