David Hardecker, Universität Leipzig

Die Entwicklung von Kränkbarkeit und beleidigtem Verhalten im Kindesalter

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Kränkungen sind ein schmerzlicher, aber kaum vermeidbarer Bestandteil unserer sozialen Interakionen. Vermutlich erfüllt die Emotion der Kränkung eine sehr wichtige Funktion.

Sie zeigt an, dass wir uns nicht angemessen behandelt fühlen. Dadurch hilft sie uns zu erkennen, dass wir ausgenutzt werden (könnten) -  was aus evolutionärer Perspektive in kooperativen Beziehungen dringend notwendig ist, um die Adaptivität von Kooperation zu sichern.

In diesem Promotions-Projekt soll die Entwicklung der Emotion der Kränkung und das zugehörige Verhalten des Beleidigt-Seins beschrieben und erklärt werden. Dazu wird diese Emotion zunächst auf Grundlage bestehender theoretischer Überlegungen und empirischer Ergebnisse allgemeinpsychologisch charakterisiert und von anderen Emotionen abgegrenzt.

Zentrale Frage dieses Projektes ist die nach der Entwicklung dieser Emotion und dem entsprechenden emotionalen Verhalten des Beleidigt-Seins, die sowohl mittels Beobachtungsverfahren als auch mittels experimentellen Methoden untersucht werden sollen. Erstmals kommen hier non-verbale und behaviorale Maße im Gegensatz zu bloß erlebensbezogenen Maßen (self-report) in der Untersuchung von Kränkung zum Einsatz, die Fragen nach dem ersten ontogenetischen Auftreten, nach der Rolle der Vertrautheit, Sympathie und Dominanz im Zusammenhang mit Kränkung beantwortbar machen.

Mittels Fragebögen, naturalistischer Beobachtung und Experimenten soll beschrieben und erklärt werden, wie sich die Emotion der Kränkung und das zugehörige Verhalten des Beleidigt-Seins im Kindesalter entwickeln.