20 Jahre Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken / Symposium in Bremen am 4. Dezember

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Welt in Scherben. Menschenrechte, Religion und politisches Denken heute
20 Jahre Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken / Symposium in Bremen am 4. Dezember

 
Der Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken wird seit nunmehr 20 Jahren von der Stadt Bremen und der Heinrich Böll Stiftung verliehen. Anlässlich dieses Jubiläums laden die Preisgeber am Freitag, den 4. Dezember 2015 ab 14 Uhr zu einem Symposium mit ehemaligen Preisträgerinnen und Preisträgern im Bremer Rathaus ein. Die Veranstaltung steht unter dem Titel: "Welt in Scherben. Menschenrechte, Religionen und politisches Denken heute". Sechs ehemalige Preisträgerinnen und Preisträger diskutieren aktuelle politische Fragen: Juri Andruchowytsch, Daniel Cohn-Bendit, Agnes Heller, Navid Kermani, Julia Kristeva und Vaira Vike-Freiberga.
Der Hannah-Arendt-Preis wird an Personen verliehen, die in ihrem Wirken mutig das „Wagnis Öffentlichkeit“ angenommen haben.
Die Veranstaltung ist öffentlich. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist erforderlich (s. u.).
 
Hintergrund
Seit 20 Jahren ehrt der Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken Menschen für ihr öffentliches Engagement und ihre Einmischung in kontroverse politische Debatten.
Die ehemaligen Preisträgerinnen und Preisträger haben den politischen Diskurs zu aktuellen Themen (Ukraine, Russland und der Westen; Christentum und Islam; Was ist politischer Liberalismus? - um nur einige zu nennen) nachhaltig geprägt.
Mit Blick auf die aktuelle Diskussion um Flüchtlinge, Religion, Freiheitsrechte und die Zukunft Europas gewinnt auch Hannah Arendts Denken  erneut an Aktualität.
In ihrem großen Buch "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft" hatte sie das Elend der Flüchtlinge, die durch den Ersten Weltkrieg staatenlos geworden waren, eindrücklich gezeichnet: Millionen von  Rechtlosen ziehen durch Europa auf der Suche nach einem Ort zum Überleben und einer politischen Zugehörigkeit.
Die Geflüchteten von heute lösen einerseits vielfältiges soziales Engagement aus, stellen aber andererseits eine Zerreißprobe für das europäische Gefüge dar.
In einem säkularisiertem Europa stellt sich die Frage nach dem Verhältnis von Religionen und Politik neu. Auch muss sich im Namen des Schutzes von Menschenrechten das sogenannte "Selbstbestimmungsrecht der Völker" hinterfragen lassen.
Die Veranstalter greifen diese Themen auf und laden ein zu einem ungewöhnlichen Austausch.
 
Programm
14:00 - Grußworte
Carsten Sieling, Bremer Bürgermeister und Ralf Fücks, Heinrich Böll Stiftung
14:15 - Was heißt politisches Denken heute?  
Agnes Heller, Julia Kristeva, Navid Kermani, Juri Andruchowytsch, Vaira Vike-Freiberga, Dany Cohn-Bendit
Moderation: Antonia Grunenberg
Pause
16:30 - Menschenrechte versus Selbstbestimmungsrecht der Völker?
Vaira Vike-Freiberga, Juri Andruchowytsch, Dany Cohn-Bendit                              
Moderation: György Dalos
kurze Pause
18:30 - Religionen in Europa
Agnes Heller, Julia Kristeva, Navid  Kermani
Moderation: Albrecht von Lucke
 
Die Konferenz endet voraussichtlich gegen 20:00 Uhr.
Die Konferenz findet auf Deutsch statt.
 
Mit
Juri Andruchowytsch, Preisträger 2014, ukrainischer Lyriker, Schriftsteller, Essayist und Aktionskünstler.
Daniel Cohn-Bendit, Preisträger 2001, deutsch-französischer Publizist und europäischer Politiker.
Agnes Heller, Preisträgerin 1995, ungarische Philosophin und regierungskritische Intellektuelle.
Navid Kermani, Preisträger 2011, deutsch-iranischer Journalist, Schriftsteller und Orientalist.
Julia Kristeva, Preisträgerin 2006, bulgarisch-französische Literaturtheoretikerin, Psychoanalytikerin und Schriftstellerin.
Vaira Vike-Freiberga, Preisträgerin 2005, Psychologin und 1999-2007 Präsidentin Lettlands.
 
Antonia Grunenberg, deutsche Politikwissenschaftlerin und Philosophin
György Dalos, ungarischer Schriftsteller, Publizist und Historiker
Albrecht von Lucke, deutscher Publizist, Jurist und Politologe
 
Die Preisträgerinnen und Preisträger sprechen Deutsch, im Einzelfall Englisch oder Französisch. Interviewanfragen richten Sie bitte an die Heinrich-Böll-Stiftung Bremen.
 
Kontakt: Heinrich Böll Stiftung Bremen, Peter Rüdel, Plantage 13, 28215 Bremen, T 0421-35 23 68, E boell-bremen@arcor.de  www.boell-bremen.de
 
Veranstalter: Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken e.V., Heinrich Böll Stiftung Bremen, Heinrich Böll Stiftung Berlin, Senat der Freien Hansestadt Bremen. Das Projekt findet statt im Rahmen des Projekts des Stiftungsverbunds der Heinrich-Böll-Stiftungen "Gut vertreten? Update für Demokratie" sowie in Kooperation mit dem Institut Français Bremen.