
Prag, 21. August 1968 - ein historisches Datum. Der Versuch, "das kommunistische System bewohnbar zu machen" und einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz zu schaffen, wurde unter den Panzern des Warschauer Pakts begraben.
Der demokratische Aufbruch in der Tschechoslowakei, für den die Chiffre des Prager Frühlings steht, war das "1968" des Ostens. Es ging um Selbstbestimmung, Demokratie und die Neuerfindung des Sozialismus. In seinem Zentrum stand die Entdeckung der Freiheit als Sinn aller Politik (Hannah Arendt). Diese Botschaft ist immer noch aktuell.
Wir erinnern mit einem Interview mit Heinrich Böll sowie weiteren Beiträgen an das historische Datum.
- Vier Tage lang war Heinrich Böll, damals 50 Jahre alt, Augenzeuge der Ostblock-Invasion in die CSSR. Böll kam, eingeladen vom tschechoslowakischen Schriftstellerverband, wenige Stunden vor dem Einmarsch nach Prag. Als er wieder abreiste, nahm er die Bitte von CSSR-Kollegen mit, so viel und oft wie möglich über das, was er gesehen hatte, in der Bundesrepublik zu berichten. Der Spiegel interviewte Heinrich Böll damals zu seinen Erlebnissen.
- Dossier aus dem Jahre 2008: Der Mythos 1968 und die Folgen
- Ralf Fücks: "Was bleibt? 1968 als Gezeitenwende"
- Eva van de Rakt: "1968 gedenken"