Dörte Rompel, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Während des Bürgerkrieges (1989-2003) eigneten sich Frauen in Liberia sukzessive sozioökonomische und politische Handlungs- und Ermöglichungsräume an. Während ein Großteil der Literatur zum liberianischen Bürgerkrieg Frauen als politische Akteurinnen ausgeblendet, dokumentieren neuere Analysen feministischer Wissenschaftlerinnen und Aktivistinnen der Frauenfriedensbewegung deren bedeutende Rolle im Friedensprozess. Im Gegensatz zu vielen anderen Postkonfliktgesellschaften zeigt sich zudem in der rezenten politischen Entwicklung Liberias, dass Frauen auch nach dem Kriegsende weiter nach politischen Einflussmöglichkeiten streben und diese zum Teil mit großem Erfolg erweitern.
In dem Promotionsprojekt wird frauenpolitisches Handeln im Prozess der Friedenskonsolidierung in Liberia in den Blick genommen. Dabei werden historische Rollen von Frauen im politischen Prozess des Landes als Erklärungsfaktoren in die Analyse miteinbezogen. Ziel der Arbeit ist es, herauszufinden, wie sich die politische Einflussnahme von Frauen vollzieht und welche Faktoren sich förderlich und welche sich hinderlich auf frauenpolitischen Wandel in Liberia auswirken.