An der Seite unserer Partner: Nothilfe nach Erdbeben in der Türkei und Syrien

Spendenaufruf

In der Nacht des 6. Februar trafen zwei verheerende Erdbeben die Südosttürkei und Nordsyrien. Über 50.000 Menschen starben. Wir haben eine Liste mit Organisationen zusammengestellt, an die Sie in den unterschiedlichen betroffenen Gebieten spenden können.

Helfende auf den Trümmern eines zerstörten Hauses in der Türkei

Tausende sind unter den Trümmern begraben. Selbst die, die mit dem Leben davongekommen sind, haben oft alles verloren Die Überlebenden der Erdbeben befinden sich noch immer außerhalb ihrer Häuser; Kälte, Schneefall, Regen und Wind erschweren die Lage und nun eine Woche nach den Beben wächst die Seuchengefahr in der Katastrophenregion.

Das betroffene Gebiet ist fast so groß wie die Fläche Deutschlands, Beobachter*innen vor Ort sprechen von einem enormen Ausmaß der Verheerung. In der Türkei sind rund 25 Millionen Menschen in zehn Provinzen von den Folgen der Erdbeben betroffen. Ganze Städte liegen in Trümmern, kritische Infrastruktur wie Straßen, Flughäfen und Krankenhäuser sind betroffen.

In Syrien trafen die Erdbeben ein Land, welches unter den Folgen des elfjährigen Krieges schwer gelitten hat. Viele der Gebäude waren bereits durch den Krieg beschädigt und die medizinische Infrastruktur ist aufgrund von gezielten Bombardierungen von Krankenhäusern der Versorgung von Verletzten nicht gewachsen. Nach Schätzungen der VN sind nun durch die Beben 5,3 Millionen Menschen obdachlos geworden. Die außerhalb der Kontrolle des syrischen Regimes stehende Region Idlib im Nordwesten Syriens ist besonders vulnerabel. Dort leben drei Millionen Menschen als Binnenvertriebene, viele in Zelten und anderen Behelfsunterkünften. Der Nordwesten des Landes hat bisher kaum internationale Hilfen erhalten, denn die UN-Organisationen und andere bekannte große humanitäre Organisationen liefern ihre Nothilfe über Damaskus. Dies geschieht auf Forderung des Assad-Regimes, welches heute wie auch schon in der Vergangenheit den Zugang für humanitäre Hilfe in die sogenannten Oppositionsgebiete erschwert. Die Arbeit vor Ort leisten Zivilschutz und lokale NGOs.

Syrien und die Türkei sind mit Deutschland auf vielerlei Ebenen verbunden, viele Deutsche haben Freund*innen und Familie vor Ort. Die Heinrich-Böll-Stiftung arbeitet seit vielen Jahren mit zivilgesellschaftlichen Partnern in den Ländern – auch in dieser Situation stehen wir an ihrer Seite! Vielerorts organisieren sich zivilgesellschaftliche Initiativen und versorgen die Betroffenen vor Ort, oft dort, wo der Staat nicht oder sehr spät zur Stelle ist.

Wir haben eine Liste mit Organisationen zusammengestellt, an die Sie in den unterschiedlichen betroffenen Gebieten spenden können.

Ahbap ist eine Hilfsorganisation,die 2017 von dem türkischen Rockmusiker Haluk Levent gegründet wurde. Der Verein ist in 68 Städten in der Türkei tätig und arbeitet vornehmlich mit Ehrenamtlichen. Sie sammeln nicht nur Spenden, um Betroffene vor Ort zu unterstützen, sondern auf der Website der Organisation ist zudem eine Liste mit erdbebensicheren Orten zu finden, an denen Menschen Zuflucht suchen können wie Sportzentren, Schlafsäle, Stadien und Restaurants. https://ahbap.org/disasters-turkey

Aman-Projekt startete 2017 mit einer Unterkunft in Istanbul, die LGBTIQ+ Geflüchteten aus der Region ein Zuhause und Trainingsmöglichkeiten bot. Heute unterstützt das Projekt die LGBTIQ+ community durch direkte Soforthilfe für Miete, Lebensmittel und Medikamente und bietet Hilfe bei der Beantragung von Asyl in Drittländern. Sie sammeln Spenden, um LGBTIQ+ im Erdbebengebiet zu unterstützen. Darüber hinaus können sich LGBTIQ+, die Nothilfe benötigen über ihre Website melden. https://www.amanproject.org/

RomaniGodi ist eine 2022 gegründete Initiative zur Unterstützung der Roma-Bevölkerung in der Türkei. Sie sammelt aktuell Gelder zur Versorgung von Roma Familien besonders im Großraum Hatay besonders für Kleidung, Essen, Sanitärbedarf und Unterbringung. https://chuffed.org

Die Weißhelme, wie der syrische Zivilschutz genannt wird, ist die einzige organisierte Such- und Rettungsmission in Nordwest-Syrien, einem Gebiet das außerhalb der Kontrolle des Regimes in Damaskus steht. Die 2012 entstandene und aus mehr als 2,900 Freiwilligen bestehende Organisation ist für ihre Rettungsmissionen nach Bombenangriffen in der vom Krieg geplagten Region bekannt. Seit dem Erdbeben sind sie unermüdlich in 45 Gemeinden aktiv, um Verschüttete zu bergen, da internationale Hilfen dieses Gebiet noch nicht erreicht haben. Die Weißhelme benötigen Treibstoff und schweres Gerät für die Bergungsarbeiten – und natürlich Unterstützung.  https://www.whitehelmets.org/en/

Molham Team ist eine Organisation, die in 2012 von syrischen Studierenden gegründet wurde, um die geflüchteten Mitbürger*innen mit lebenswichtigen Gütern wie Essen, Unterkunft und Medikamente zu unterstützen. Inzwischen ist das Molham Team eine etablierte NGO in der Türkei mit 300 Freiwilligen und 70 Angestellten, welche nun in der Krise die Erdbebenüberlebenden, die ihre Häuser verloren haben, versorgt und Unterkünfte bereit stellt. Sie arbeitet in den Gebieten außerhalb der Kontrolle des syrischen Regimes. https://molhamteam.com

Basmeh & Zeitouneh ist eine syrische Organisation, die vor allem mit syrischen Geflüchteten in den Nachbarländern arbeitet und in verschiedenen Bereichen wie humanitäre Grundbedürfnisse, Bildung und Stärkung von Zivilgesellschaft aktiv ist. Ihr wegen dem Erdbeben aufgesetztem Fundraiser zielt auf die Unterstützung ihres Teams in der Südtürkei ab, wo viele syrische Geflüchtete leben und von dem Erdbeben betroffen sind. Sie statten die Überlebenden mit vor der Kälte schützenden Decken aus, und bringen sich bei der Rettung und Unterbringung ein. https://www.justgiving.com

Women Now for Development ist eine syrische Frauenrechtsorganisation, die Zentren betreibt in denen Frauen lernen, psychologisch betreut werden und gegenseitige Unterstützung erfahren. Diese Zentren befinden sich unter anderem in dem vom Erdbeben betroffenem Gebiet und somit sind die mutigen Mitarbeiterinnen selbst und ihre Familien aber auch besonders die Frauen, denen sie sonst helfen, stark betroffen. Women for Women ist eine internationale NGO, die nun hilft Mittel für die syrischen Partner zu sammeln und somit direkt und unkompliziert zu helfen. https://support.womenforwomen.org